Die Schöpfwerke des Mittelweserverbandes


Die Aufgabe eines Schöpfwerkes ist es, Wasser mit Hilfe von Pumpen aus einem niedrigen Niveau auf ein höheres Niveau zu heben. Dieses erreichte man früher durch Wasser- oder Schöpfräder. Heute sind fast ausschließlich nass oder trocken aufgestellte Horizontal- und Vertikalpumpen im Einsatz.

Schöpfwerke findet man häufig an Deichen wo ein Gewässer und sein natürlicher Abfluss durch die vorhandene Deichlinie gequert und somit behindert wird. Die Schöpfwerke gewährleisten somit die Entwässerung des Binnenlandes, wenn z.B. die Weser Hochwasser führt. Ein Rückstau in das Gewässer ist ebenfalls ausgeschlossen.

Polderschöpfwerke entwässern kontrolliert extra ausgewiesene und eingedeichte Retentionsflächen die sich durch ein Hochwasserereignis eingestaut haben.

Schöpfwerke sind vielfach so ausgestattet, das die vorhandenen Pumpen ab bestimmten Wasserständen ein bzw. selbstätig ausschalten.
Moderne Schöpfwerke können durch Datenferübertragung aus einer zentralen Steuerwarte betrieben werden. Eine Abfrage von Wasserständen kann bereits jetzt per Handy getätigt werden.

Der Mittelweserverband unterhält 4 große Schöpfwerke und 5 Polderschöpfwerke:

Schöpfwerke

Polderschöpfwerke

  • PSW Masch
  • PSW Kleine Eiter
  • PSW Alte Landwehr
  • PSW Leester Marsch
  • PSW Neddernhude

Maßgeblicher Pegel:

Maßgeblich für die Steuerung unserer Schöpfwerke ist der Wasserstand in der Weser. Um diesen zu kontrollieren bedient sich der Mittelweserverband so genannter "Wasserstandspegel".
Insbesondere der von der Wasser- und Schifffahrtverwaltung (WSV) betriebene PEGEL Intschede dient hier als die steuernde Messgröße.

Sanierungsmaßnahmen an den Schöpfwerken

Die vier großen Schöpfwerke wurden allesamt in den 60er Jahren erbaut. Nach nun rund 55 Jahren treten alterungsbedingte Schäden an den Schöpfwerken auf.

Um den Sanierungsbedarf für die nächsten Jahre zu erfassen und festzulegen, wurden für die Schöpfwerke in den Jahren 2014 bis 2016 Bauwerkshauptuntersuchungen in Anlehnung an die DIN 1076 durchgeführt.
Hierfür haben unabhängige Ingenieurbüros die Bauwerke begutachtet, Betonkerne entnommen und untersucht sowie Bauteile auf ihre Tragfähigkeit hin überprüft.

Die gewonnenen Ergebnisse haben aufgezeigt, dass einzelne Schäden kurzfristig, andere mittelfristig und wieder andere langfristig behoben werden müssen.

Die meisten Mängel haben keinen Einfluss auf die Standfestigkeit der Bauwerke. Hauptaugenmerk liegt allerdings auf der Betriebssicherheit der Schöpfwerke, dass sie bei Hochwasser ihrer Aufgabe, das Binnenland zu entwässern, nachkommen.

Grundinstandsetzungsmaßnahmen an den Schöpfwerken:

  • Grundinstandsetzung der Schöpfwerkspumpen am SW Blender Emte und SW Hoyaer Emte
  • Instandsetzung der Binnenspundwand am SW Blender Emte
  • Instandsetzung der Sieltore am SW Seegraben